Full text: Des Herzens Heimat

19. Kapitel. 
— 
Wranz Goldmann hatte ſich diesmal mehr, als je 
— gekränkt gefühlt, daß Jutta ſeine Begleitung, ſeine 
perſönlichen Bemühungen um ſie, abwies und am meiſten 
durch die Art, mit der ſie es that. 
Hätte ſie eine gewiſſe Verlegenheit dabei gezeigt, ein 
Ablehnen aus Rückſicht, ſo hätte ſeine Eitelkeit ſich 
ſchmeicheln können, ſie wolle ihm, als einem hübſchen, jungen 
Mann keine zu vertraute Annäherung geſtatten. 
Aber der halb gütige, halb geringſchätzige Ton, mit 
dem ſie ihn auf den Standpunkt eines unbedeutenden Knaben 
ſetzte, der gelegentlich läſtig werden konnte durch ſein alt— 
kluges Gebahren, und deſſen gefällige Brauchbarkeit man 
doch freundlich anerkennen wollte, empörte ihn. 
Mit innerlichem Grimm hatte er ihrer ſchönen Geſtalt 
nachgeſchaut, als ſie allein zum Spaziergang hinweggeeilt 
war, und wie er ſelbſt nichts abſichtslos that, ſeine Zwecke 
aber leicht zu bemänteln wußte, wo es ihm gut dünkte, 
ſo glaubte er auch ſtets bei anderen auf Nebengedanken 
und verſteckte Abſichten ſchließen zu müſſen.
	        
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