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zuckte ſie der Schrecken, es könne ihrem Vater etwas zu⸗
geſtoßen ſein und haſtig eilte ſie die Stufen der Veranda
hinab, dem Ankömmling entgegen mit der angſtvollen Frage:
„Was iſt geſchehen, Herr van Smitten?“ —
„Nichts Gutes, in der That, mein liebes Fräulein!“
erwiderte er, ihre beiden Hände erfaſſend, während ſein
gutes, ganz verſtörtes Geſicht unter ihrem Anblicken noch
mehr erblaßte. „Ihr Herr Vater —“
„Er iſt krank, gefallen vielleicht? Bitte ſagen Sie,
laſſen Sie mich ſchnell zu ihm!“ rief Jutta und wollte
hinweg eilen. Er hielt ihre Hände feſt. „Laſſen Sie uns
lieber im Hauſe das Nötige vorbereiten!“ ſagte er gepreßt.
„Sie können nichts helfen, es ſind zwei Arzte zur Stelle
und in wenig Augenblicken wird man den lieben Papa
hierher bringen!“
„So iſt er beſinnungslos? Schwer beſchädigt?“ fragte
Jutta, die Hand aufs Herz preſſend, das ſtill zu ſtehen
drohte.
„Völlig beſinnungslos!“ erwiderte der Freund. „Sie
müſſen ſtark ſein, Fräulein Jutta, ein Schlaganfall hat
den Herrn Oberſt getroffen, ich glaube, Sie ſollten wohl
Ihre nächſten Anverwandten telegraphiſch in Kenntnis ſetzen!“
„Steht es ſo ſchlimm?“ rief das junge Mädchen in
immer ſteigender Bewegung, während doch die Bemühung
van Smittens, ihre Gedanken von der praktiſchen Seite
in Anſpruch zu nehmen, ſich vorbereitend und ablenkend
erwies.
Ehe er noch weitere Antwort geben konnte, wurde
ſolche ſchon durch den düſtern Zug erteilt, der ſich über
eine der kleinen Brücken heranbewegte. Anſcheinend völlig