„Ich bitte, laſſen Sie dieſen traurigen Namen für
immer vergeſſen ſein, nennen Sie mich mit dem, den ich
völlig rechtmäßig ſeit unſerer Trennung führe: Charles
Herbert!“ —
„Unter dem Sie mir bereits wieder intereſſant, ja
lieb und wert geworden ſind, Herr Herbert!“ ſagte Frau
van Smitten jetzt, ihm mit holder Freundlichkeit die Hand
bietend. „Laſſen Sie mich jetzt erſt Sie begrüßen, wie
einen gern erwarteten Freund, als den ritterlichen Beſchützer
unſerer lieben Roſy!“ —
Auch über Herbert's Züge flog ein freundlicher
Schimmer, als er die dargebotene Hand an ſeine Lippen
ziehend, ſagte: „So ſind Sie wirklich die vielgeliebte Tante,
von der Fräulein Roſy mir im Anfang unſerer Bekannt⸗
ſchaft ſo gern erzählte? — Vielleicht hatte ich ſie mit ihrem
Enthuſiasmus ein wenig geneckt, denn ſie erwähnte die
ſchöne Herrin von Marſtein nicht oft mehr und nie hatte
ſie ihren Namen genannt, der mich jedenfalls zu einer
früheren Aufklärung geführt hätte!“ —
„Und würden Sie dann nicht hierher gekommen ſein?“
fragte ſie ſchnell.
Er zögerte unwillkürlich mit der Antwort, indem er
ſie anſah, als ob er dächte, es wäre vielleicht beſſer geweſen,
er wäre nicht gekommen.
Sie errötete und wandte ihren Blick ab.
„Ich wäre doch gekommen,“ ſagte er dann mit tiefer
Ergriffenheit in ſeiner ſchönen Stimme. „Ich hätte
Sie ja wiederſehen müſſen und nicht wahr? Es iſt
beſſer ſo?“ —
„Gewiß!“ erwiderte ſie, offen in ſeine Augen ſchauend.