ſprach Roderich darauf, zog ſeine neue grüne Joppe an,
ſteckte die Pfeife in Brand und machte ſich auf den Weg.
Lange vor dem Förſter hatte der Amtsſchreiber, der
mit ſeinen langen Beinen ganz gewaltig auszuſchreiten
vermochte, das Kloſterfelder Schloß erreicht. Es war
dies ein ſtolzer, auf waldiger Anhöhe gelegener Bau mit
hochragenden Zinnen, umgeben von dicken Mauern und
einem breiten moraſtigen Graben, über den eine Zugbrücke
führte. Gar mancher Kampf hatte in alten Zeiten um
dieſen feſten Herrenſitz getobt. Kopfgroße Eiſenkugeln,
die hier und da noch im Gemäuer zu ſehen waren,
kündeten davon dem jetzt lebenden Geſchlecht. Drei Jahr—
hunderte hindurch gehörte das Schloß mit all den
Ländereien und Forſten ringsherum dem alten Adels—
geſchlecht derer von Hartenſtein. Der letzte dieſes Stammes,
ein Major a. D. Konſtantin v. Hartenſtein, mußte es
dann aber vor etwa zwei Jahren im Konkursverfahren
an Herrn de Noir abtreten. Ach, das war keineswegs
mit ehrlichen Dingen zugegangen! Der ſaubere Herr aus
dem Rheinland, der ſeinen franzöſiſchen Gönnern ſo recht
geeignet ſchien, auch im Frieden einen ſiegreichen Kampf
gegen das Deutſchtum gerade hier, wo es ſich ſo zähe
behauptete, zu führen, hatte den ſeit dem unglücklichen
letzten Krieg ſo arg verſchuldeten Edelmann ſchlau in
ſeine Netze zu locken gewußt. Ihm Freundſchaft heuchelnd,
drängte er ihm große Geldſummen geradezu auf, um ſie dann
plötzlich unter einem recht zweifelhaften Grunde zurückzu—
verlangen. So wurde der Major bankerott und de Noir
Beſitzer des Schloſſes. Gramgebeugt lebte jener mit ſeinen
drei Söhnen in den dürftigſten Verhältniſſen bei Berlin