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ihre Lebendigkeit in Auffaſſung und Ausdruck, dem wahren Kin⸗
derleben und Kindertreiben am nächſten ſteht. Dieſen wird
eine Gabe, die hauptſächlich durch ihren naiven Inhalt*) zum
Kinderherzen ſprechen, die Phantaſie beleben und Gedanken und
Gefühle günſtig anregen ſoll, zum Handgebrauch bei den erſten
Beſchäftigungen der Kinderphantaſie und bei ſchöner, heitern
*) Der Herausgeber der Dichtungen aus der Kinderwelt
ſagt von ſolchen Kinderreimen: „Sie ſind eben ſo lieblich und hold/ ſo
heiter, einfach und ſchuldlos, als es die Kinderſeelen ſelber ſind. Das
Kosliedchen z. B.:
Mein Kindchen iſt fein,
Koͤnnt' feiner es ſein?
Es hat mir verſprochen
Sein Herzchen gehoͤr' mein!
ö wie iſt es ſo fein! Koͤnnt' feiner es ſein? Und wie der Kinderſeele die
Welt frei und ganz vorliegt, und ſie die Dinge und Geſchichtchen ſo,
ö wie ſie durch einander und gleichzeitig in dem Sinnenleben ſind, auf⸗
zufaſſen und zuſammen zu halten ſich erfreut: eben ſo drollig auch
und wunderlich ſind ſehr viele dieſer Dichtungen zuſammengeſetzt, daß
ſie nur durch den Kindesſinn ſelbſt, oder doch nur durch einen voll⸗
ö kommenen kindlichen Sinn entſtanden ſein koͤnnen. Herzliche Muͤtter
haben gewiß dieſe Dichtungen auch erzeugt!“
Den beſorgten Muͤttern moͤchte es vielleicht angenehm ſein, noch
ein fremdes Urtheil uͤber dieſe Kinder- und Ammenreime zu vernehmen.
Der Herausgeber theilt deßhalb hier einen Auszug der Einleitung aus
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