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X XX
bom Lundevogel.
Es ging einmal ein Jäger auf die Jagd. Wie er in den
Wald kam, hörte er ſchreien, als ob's ein kleines Kind wäre,
und ging dem Schreien nach. Da ſah er endlich einen hohen
Baum und oben darauf ſaß ein kleines Kind; unter dem Baum aber
lag eine Frau, die ſchlief. Als die Frau unter dem Baum
eingeſchlafen war, hatte ein Raubvogel das Kind in ihrem
Schooß geſehen, flog hinzu, nahm es mit ſeinem Schnabel
weg und ſetzte es auf den hohen Baum. Der Jäger aber ſtieg
hinauf, holte das Kind herunter und dachte: Du willſt das
Kind mit nach Haus nehmen und mit deinem Lehnchen zuſam—
men aufziehen; brachte es heim, und die zwei Kinder wuchſen
ſo mit einander auf. Das aber, das auf dem Baum gefunden
worden war, und weil es ein Vogel weggetragen hatte, wurde
Fundevogel geheißen. Fundevogel und Lehnchen hatten ſich
ſo lieb, nein ſo lieb, daß, wenn eins das andere nicht ſah,
wurde es traurig.
Der Jäger hatte aber eine alte Köchin, die nahm eines
Abends zwei Eimer und fing an Waſſer zu ſchleppen und ging
nicht einmal, ſondern vielmal hinaus an den Brunnen und
Lehnchen ſah es: (Hör einmal, alte Sanne, was trägſt du
denn ſo viel Waſſer zu ? — „ Wenn du's keinem Menſchen