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euch vor dem Wolf und laßt ihn nicht herein! Gebt auch
Acht, denn er verſtellt ſich oft, aber ihr könnt ihn erkennen
an ſeiner rauhen Stimme und an ſeinen ſchwarzen Pfoten. Hütet
euch, wenn er erſt einmal im Haus iſt, ſo frißt er euch alle
mit einander! Drauf ging ſie fort. Da kam der Wolf vor
die Hausthüre und rief: Liebe Kinder, macht mir auf, ich
bin eure Mutter und hab euch ſchöne Sachen mitgebracht.y —
Die ſieben Geiſerchen aber ſprachen: Unſere Mutter biſt du
nicht, die hat eine feine liebliche Stimme; deine Stimme aber
iſt rauh: du biſt der Wolf, wir machen dir nicht auflo —
Der Wolf ging fort zu einem Krämer und kaufte ſich ein
groß Stück Kreide, die aß er und machte ſeine Stimme fein
damit. Darnach ging er wieder vor die Hausthüre der ſieben
Geiſerchen und rief mit feiner Stimme: (Liebe Kinder, laßt
mich ein, ich bin eure Mutter! Jedes von euch ſoll etwas
haben.) Er hatte aber ſeine Pfote in das Fenſter gelegt, das
ſahen die ſieben Geiſerchen und ſprachen: Unſere Mutter biſt
du nicht, die hat keinen ſchwarzen Fuß, wie du; du biſt der
Wolf, wir machen dir nicht auf ly
Der Wolf ging fort zu einem Bäcker und ſprach: „Bäcker,
beſtreich' mir meine Pfote mit friſchem Teig! Der Bäcker ſagte
ja und ſchmierte ihm Teig auf die Pfote. Dann ging der
Wolf zum Müller und ſprach: «Müller! ſtreu' mir ein weißes