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und weil ihm das ſo wohl ſtand, und es nichts anders mehr
tragen wollte, hieß es nur das Rothkäppchen. Da ſagte ein⸗
mal ſeine Mutter zu ihm: (Komm, Rothkäppchen, da haſt du
ein Stück Kuchen und eine Bouteille mit Wein, die bring der
Großmutter hinaus, ſie iſt krank und ſchwach, da wird ſie ſich
daran laben. Sei hübſch artig und grüß ſie von mir; geh auch
ordentlich und lauf nicht vom Weg ab, ſonſt fällſt du, und
zerbrichſt das Glas, dann hat die kranke Großmutter nichts h
Rothkäppchen verſprach der Mutter recht gehorſam zu ſein.
Die Großmutter aber wohnte draußen im Wald, eine halbe
Stunde vom Dorf. Wie nun das Rothkäppchen in den Wald
kam, begegnete ihm der Wolf. Rothkäppchen aber wußte nicht,
was das für ein böſes Thier war und fürchtete ſich nicht vor
ihm. (Guten Tag, Rothkäppchen.v — Schön Dank, Wolf. v—
Wo willſt du ſo früh hinaus, Rothkäppchenv? — Zur Groß⸗
mutter.5 — ⸗Was trägſt du unter der Schürze ?7 — Die Groß⸗
mutter iſt krank und ſchwach, da bring ich ihr Kuchen und
Wein, geſtern haben wir gebacken, da ſoll ſie ſich ſtärken. —
Rothkäppchen, wo wohnt deine Großmutter?? Noch eine gute
Viertelſtunde im Wald, unter den drei großen Eichbäumen,
da ſteht ihr Haus, unten ſind die Nußhecken, das wirſt du ja
wiſſenv, ſagte Röthkäppchen. Der Wolf dachte bei ſich, das iſt
ein guter fetter Biſſen für mich; wie fängſt du's an, daß du
den kriegſt? Hör, Rothkäppchen, ſagte er, haſt du die ſchönen
.