Full text: Belisar

„Wie aber“ — entgegnete jener, beſtürzt über Tabea's 
unbeugſame Feſtigkeit — „wenn du dich überzeugt haſt 
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„Wie aber“ — entgegnete jener, beſtürzt über Tabea's 
unbeugſame Feſtigkeit — „wenn du dich überzeugt haſt 
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„Haſt du nicht vernommen“ — erwiederte Tabeg ge⸗ 
reizt — „daß mein Beliſar mehrmals zu entfliehen ver⸗ 
ſucht hat?/ 
„Anfangs, ja!/ — antwortete Aeneas — „als Oberſt 
aber würde ihn Niemand abgehalten haben, ſich mit ſeiner 
Gattin und ſeinen Kindern wieder zu vereinigen. Und konnte 
er ſelbſt nicht von ſeinem Poſten abkommen, ſo ſtanden dem 
Feldherrn der Boten viele zu Gebote, welche dich nach 
Conſtantinopel geleiten konnten. Iſt auch der Weg dahin be⸗ 
ſchwerlich, ſo beträgt er doch nicht viel über dreißig Stunden.“ 
„Wer weiß! — ſprach Tabea — „was er bereits 
gethan hat, um unſre Wiedervereinigung zu bewirken und 
welche Hinderniſſe ihm dabei in den Weg getreten ſind. 
An mir iſt es nun, meinen Gatten aufzuſuchen. Nochmals, 
guter Aeneas, meinen Dank für deine Liebe.“ 
daß es nicht dein Beliſar iſt? Wirſt du dann noch länger 
deine Hand mir vorenthalten? Ich will dich begleiten auf 
deiner Reiſe nach Conſtantinopel und wenn — 
„Deine Güte rührt mich tief“ — fiel ihm Tabea in's 
Wort — „doch erlaß mir jetzt, neue Zuſagen auszuſprechen. 
Meine Seele iſt ſo erfüllt von meinem verloren geglaubten 
Beliſar, daß ſie jetzt nichts Anderes zu denken vermag.“ 
Da ſchied Aeneas traurig von ſeiner Braut, welche 
ſich lieber denſelben Abend noch auf den Weg gemacht hätte 
und kaum vor Ungeduld den andern Tag erwarten konnte. 
Vor Anbruch deſſelben hatte ſie ſich reiſefertig gemacht. 
Noch ſchliefen ihre Kinder feſt und ſüß. Sie aber weckte 
ihre fünfjährige Tochter Stephanie und malte der Schlaf— 
trunkenen recht lieblich vor, wie ſie zum guten Vater gehen 
wollten, der gar ſchöne Früchte und bunte Muſcheln und
	        
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