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Wer noch 'nen Groſchen hat, geb' her ſein Geld!
Was ihr bei mir ſeht, könnt ihr nirgends ſeh'n,
Euch wird zumute ſchrecklich, grauslich ſchön!
Kalperl (tommt angeſchlichen). Ich hab' mich
halt wieder verlaufen, da bin ich doch wieder bei
der Wundertierbude? Ach, nur einen Groſchen
koſtet's und den hab' ich grade — ach was, einen
Federhalter kann ich das ganze Jahr haben, das
Wundertier aber nicht. Schnuppdiwupp, ich laß
den Groſchen ſpringen. (ieſt laut.) Einwurf rechts,
links iſt das Tier zu ſehen! Alſo, hinein mit dem
Taler! (Er tut ſein Geld hinein, ein greuliches Tier
kommt heraus und faßt den Kaſper beim Schlafittchen.
Großes Geſchrei) Laß mich los, du abſcheuliche
Beſtie, mein guter, ſchöner Anzug! Du denkſt wohl,
ich bin ein buntes Zuckerbonbon? Bewahre, ich
bin der Kaſperl und werd' dir ſchön ſchwer im
Magen liegen und einen Naudau werd' ich drin
machen — ich ſag' dir! Au! Au! Hilfe! Hilfe!
(Alles lacht ihn tüchtig aus.)
Die Grohbmutter (kommt herbei mit dem Beſen
im Arm.) Ja, was iſt denn das, Kaſper? Ich denke,
du biſt in der Schule? So ein Nichtsnutz! Wart',
da haſt du's! (Sie prügelt ihn tüchtig durch, das Tier
läßt ihn los, er reißt aus, die Großmutter nach. Na
wart', jetzt kehr' ich dich bis in die Schule hinein!