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ſeine Mutter in Harwich, dann bezogen ſie ihr kleines Gut,
und Bob zog zu ihnen. Tom wurde ein tüchtiger Ackerbauer
und ſeiner Mutter Glück. Das Gelingen ſeiner Unterneh—
mungen und das behagliche Stillleben tilgte allmälig die Liebe
zur See in ſeinem Herzen und gab ihm volle Zufriedenheit
mit ſeiner Lage.
Allgemach aber wurde die gute Mutter von der Bürde
des Alters gebeugt. Sie vermochte nicht mehr, die Pflichten
der Hausfrau im ganzen Umfange, wie ſie es ſonſt gekonnt,
zu erfüllen. Wiederholt ſprach ſie darum den Wunſch gegen
Bob und ihren Sohn aus, daß er eine wacke re Schwiegertoch⸗
ter ins Haus führe, und Bob redete Tom auf's Nachdrück⸗
lichſte zu, der Mutter Wunſch zu erfüllen.
Tom zögerte. In ſeiner Seele lebte der Wunſch, die
ſanfte Angelique aus Frankreich herüber zu führen, aber dem
ſtanden die Zeitverhältniſſe noch im Wege. Denn obgleich Na—
poleon aus Rußland herausgeſchlagen war von dem Arme
deſſen, der nur ſpricht, ſo geſchieht's. Obgleich er nach der
Schlacht bei Hanau Deutſchlands Boden verlaſſen hatte, ſo
waren doch die ſiegreichen Heere der Verbündeten Roch nicht
in das Herz Frankreichs gedrungen. Dieſe Ereigniſſe ließen
indeſſen nicht lange auf ſich warten. Am 1. Januar 1814
überſchritten die Heere den Rhein, drangen ſiegesfroh bis Pa—
ris vor und der Friede von Paris zerriß die Feſſeln, welche
England's Verkehr mit Europa's Feſtlande ſo lange gelähmt
hatten.
Jetzt geſtand Tom ſeiner Mutter den Wunſch, die kleine
Angelique als ſein Weib heimzuführen, und die Mutter ſeg⸗
nete den Vorſatz des dankbaren Sohnesherzens. Sein wach—
ſender Wohlſtand geſtattete ihm die Reiſe nach Herbignae.
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