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könne, die aber auch zugleich hinlängliche Sicherheit vor Ueber⸗
raſchung böte.
Das Alles ließ ſich aber nicht ſchnell abthun — und — mit
Entſetzen ſah er, daß ſeine Lebensmittel ſich ſtark zum Ende
neigten. Jetzt war ſeinem erfinderiſchen Geiſte es anheimgege—
ben, Mittel und Wege zu ſuchen, die der Rettung förderlich ſeien
und ihn vor dem Hungertode ſchützten. Die Beeren des Wal⸗
des waren noch nicht gereift. Hier war jede Ausſicht verſchloſſen.
Doch ſeine Seele, durch Glauben und Gebet geſtärkt, hoffte
auf die Hülfe des Herrn, und dieſe Hoffnung ließ ihn nicht
zu Schanden werden. Bei dem Unterſuchen der Küſte ent—
deckte er eine Auſternbank, die dem kühnen Schwimmer und
Taucher auf lange Zeit die Nahrungsmittel verhieß, deren er
bedurfte. Er war auch ſo glücklich, eine Stelle zu finden, die
ſeinem Unternehmen günſtig war.
Zwiſchen den mächtigen Felſen, welche die dichtbewaldete
Küſte bildeten, war ein tiefer Einſchnitt, in den ſich das Land
ſanft abſenkte bis zu dem Meere hin, und dort bildete es eine
enge, ſchmale Bucht, wo er unter dem Ueberhange der Gebü—
ſche ſein Boot bergen konnte. Unter den unſäglichſten An⸗
ſtrengungen vieler Tage war Tom's Werk endlich bis zu die—
ſem Punkte der Ausführung vorgeſchritten. Jetzt erſt häuften
ſich die Gefahren von zwei Seiten, nämlich von der Seite der
Fortſchaffung an die Küſte und von der des Entdecktwerdens
durch die Strandwächter.
Unter Mühen und Anſtrengungen gelang es dem kräftigen
Jünglinge, innerhalb einer Reihe von mehrern Tagen ſein Fahr⸗
zeug unentdeckt bis zur Küſte, ja bis zum ſichern Verſteck an der
kleinen Bucht zu bringen. Die Probe, ob es Waſſer halten
werde, beſtand es vortrefflich; nur hing es auf die Seite.