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Tom wandte ſeine klaren, blauen Augen auf den Matro⸗
ſen und ſagte: „Wie könnt' ich fröhlich ſein, Bob? Der Vater
iſt geſtorben; der Pachtherr hat uns Alles genommen und
mich und meine arme Mutter fortgejagt. Nun ſind wir hier
und haben kein Brod und uns hungert doch. Betteln aber
kann ich nicht.“
„Armer Tom,“ ſagte mitleidig der Matroſe, „hungern ſollt
Ihr nicht, ſo lange der alte Bob noch einen Penny hat.“ Er
reichte ihm einen Schilling und ſagte: „Da, mein Junge, kaufe
Dir und Deiner Mutter Brod; aber was willſt Du weiter
anfangen?“
Tom drückte mit Thränen im Auge und einigen Worten
des Dankes die harte Hand des Mannes und ſagte dann: „Ich
wollt Euch aufſuchen, guter Bob, und Euch bitten, daß Ihr
mit Euren Kameraden redet. Meine Mutter kann waſchen,
flicken, bügeln und wird Euch das Alles wohlfeil und gut ma—
chen. Gebt Ihr meiner Mutter Verdienſt, daß ich weiß, ſie
müſſe nicht darben, ſo geh' ich auf ein Schiff als Schiffsjunge,
und Gott wird mir ja helfen, daß ich Matroſe werde und et—
was für meine gute Mutter verdienen kann. Nicht wahr?“
Bob ſah mit innigem Wohlgefallen den Jungen an. „Wahr—
lich,“ ſagte er, „Du ſollſt den Plan nicht umſonſt und die Rech⸗
nung nicht ohne den Wirth gemacht haben. Geh jetzt zu
Deiner Mutter und laß mich ſorgen.“
Tom nannte dem ehrlichen Bob noch das Quartier und
flog dann hinweg, holte beim Bäcker Brod und eilte zu ſeiner
Mutter, die voll Dankes gegen Gott die Erzaͤhlung ihres Soh⸗
nes anhörte.
„Laß nur den Bob ſorgen,“ ſagte zuverſichtlich Tom, „den
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