Full text: Neues Schatzkästlein der Jugend

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nach England ging, und ließ ſich dort in einer kleinen 
Stadt nieder. 
Haͤtte er den Beſitz ſeiner Schätze kund gethan, viel— 
leicht waͤre er dadurch verdaͤchtig geworden. Er fing alſo 
einen kleinen Handel an und erweiterte nur nach und 
nach ſein Geſchaft, ſo daß Jedermann den redlichen van 
der Hoolen um den guten Fortgang ſeiner Unter— 
nehmungen gluͤcklich pries und ihn wegen ſeiner außer— 
ordentlichen Betriebſamkeit lieb gewann. Er war auf 
ſcheinbar natuͤrlichem Wege ein reicher und angeſe— 
hener Kaufmann geworden und heirathete nun auch aus 
einer der erſten Familien der Stadt ein Maͤdchen, das 
ihm ebenfalls ein ſchweres Heirathsgut zubrachte; ſo daß 
er binnen wenigen Jahren ein Amt erhielt und endlich 
ſogar Buͤrgermeiſter der Stadt wurde. In dieſer neuen 
Laufbahn wußte er allen Anſpruͤchen mit ſolcher Umſicht 
zu genüͤgen, daß er in der hoͤchſten Achtung ſtand und 
die Buͤrgerſchaft mit ſeiner Verwaltung ungemein zu— 
frieden war. 
Waͤhrend ſich aber ſeine aͤußere Lage zu einer wahr— 
haft glanzenden umgeſtaltete, wurde es in ſeinem Innern 
immer trauriger und finſterer. Wenn er Gerechtigkeit 
geuͤbt hatte, zuͤrnte ſein Gewiſſen: „was hilft es dem 
Verbrecher, Andere zur Gerechtigkeit zu zwingen wenn er 
Almoſen ſpendete, murrte es in ihm: „welches Almoſen 
wiegt einen Mord auf?“ Tag und Nacht ſah er ſeinen 
von ihm meuchlings erſchoſſenen Herrn, der ihm drohte, 
daß noch einmal die Stunde der Entdeckung erſcheinen 
wuͤrde, wie lange es auch waͤhre. 
Und ſie erſchien. 
Einſt fuͤhrte er den Vorſitz bei einem peinlichen 
Gericht. Ein Menſch, der ſeinen eignen Herrn erſchlagen
	        
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