Richard.
Ja, eben weil ich von Dir gehört habe, weil ich
weiß, daß Du ein Wüthrich und Straßenräuber biſt,
komme ich, Deine Beute wieder abzujagen.
Mathilde.
Mein Bruder Richard!
Richard.
Ja, Mathilde, ich bin hier, ich bin gekommen,
um Dich zu befreien.
Tankred.
Ho, ho, das geht ſo ſchnell nicht? Da habe ich
doch auch ein Wörtchen mit zu reden.
Mathilde.
Wenn nur nicht meinetwegen ſich ein Kampf
entſpinnt.
Richard.
Mache Dich bereit, meine Schweſter, mir zu folgen.
Tankred.
Prahler, erſt fühle meine Kraft, und dann ſiehe
zu, ob Du noch Luſt haſt zu Deinem Unter nehmen.
Richard.
Ja, ich habe große Luſt, Dich Weichling zu zuͤch⸗
ich ſ und Du ſollſt nicht lange in Zweifel ſein, wozu
ich ſonſt noch Luſt habe. Doch erſt laß Dir erzählen,
daß Du im Irrthum biſt, wenn Du denkſt, daß ich
nur um meiner Schweſter Willen hierher gekommen bin.
Tankred.
Nun, da bin ich doch begierig zu hͤren, was
Dich hierher geführt.
Richard.
Wiſſe, ein heiliges Werk führt mich an dieſer In⸗
ſel vorüber. Du ſiehſt es an unſerer Kleidung, daß
wir Kreuzfahrer ſind. Viele Tauſende folgen mir in's
gelobte Land, theils zu Waſſer, theils zu Lande. Um
mir nun die Reiſe etwas zu verkürzen, kehre ich hier