Full text: Richard Löwenherz

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Johann. 
Wohlan, der Kampf beginne. Doch erſt moͤge 
ſich der Ritter nennen, wie es Brauch und Geſetz iſt 
im Lande. 
Ritter (verneigt ſich gegen Johann). 
Du, der Du die Stelle des Königs vertrittſt und 
hier im Lande Deinen Willen zum Geſetz machſt, ich 
hoffe, daß Du nichts dagegen haſt, wenn ich, ohne 
meinen Namen zu nennen, fuͤr Recht und Gerechtigkeit 
in die Schranken trete. 
Templer. 
Nein, dagegen proteſtire ich. Wer buͤrgt mir dafür, 
daß Du auch wirklich ein Ritter biſt, und daß ich nicht 
mit einem Leibeigenen in den Kampf gehe. 
Ritter. 
Ho, ho, Herr Templer, nicht zu übermüthig. 
Hier mein Schild und Speer mögen Dir zeigen, daß 
ich edler geboren bin als Du. Hier lies den Namen, 
den ich mir durch Tapferkeit erworben habe. „Ritter 
ohne Furcht und Tadel“ heißt die Inſchrift auf dem 
Schilde! Ha, wahrlich, Du darfſt es Dir zur Ehre 
anrechnen, wenn ich mit Dir eine Lanze breche. 
Johann. 
Das nenne ich eine kühne Sprache! Unwillkürlich 
wird mir beim Anblick des Ritters bange. Sollte er 
ein Vorläufer meines Bruders ſein? Wenn es nun 
gar mein Bruder ſelbſt wäre, und alle Gerüchte von 
ſeiner Gefangenſchaft und ſeinem Tode mich getäuſcht 
hätten! Schrecklich, wenn es mit meiner Macht zu 
Ende ginge! 
Ritter. 
Prinz Johann von England, ich, der Ritter ohne 
Furcht und Tadel, harre Deines Ausſpruchs und 
den. daß Du Deine Einwilligung zum Kampſe 
giebſt.
	        
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