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Johann.
Herold, die letzte Stunde des Tages iſt da. Ver⸗
künde nochmals zum letzten Male laut unſern Willen,
und wenn dann ſich kein Kämpfer für die Jüͤdin zeigt,
möge ſie ihre Strafe erleiden.
Herold (ſtößt in's Horn).
Kund und zu wiſſen ſei allem Volke, daß dieſe Jüdin
Rebekka der Zauberei angeklagt iſt. Sie aber behauptet
ihre Unſchuld. Um nun die Gerechtigkeit der Anklage
zu beweiſen, hat unſer König Johann ein Gottes⸗Ur⸗
theil geſtattet. Der tapfere Tempelherr iſt bereit, den
Kampf zur Ehre Gottes zu beſtehen, im Falle ſich ein
Kämpfer für die Unſchuld der Jüdin findet. (Drei⸗
maliger Trompetenſtoß. Der Herold tritt zurück.)
Johann.
Es wird Keiner im Lande wagen, öſſentlich gegen
meinen Urtheilsſpruch aufzutreten.
Zweiter Auftritt.
Vorige. Ein ſchwarzer Ritter kommt eilig in die
Schranken geſprengt.
Jo hann.
Wie, ſollte ich zu früh frohlockt haben?
Ritter.
Ich komme noch zur rechten Zeit. Herold, ver⸗
künde dem Könige und dem verſammelten Volke, daß
ein Ritter bereit iſt, den Kampf mit dem Tempelherrn
zu beſtehen.
Rebekka.
Schon hatte ich mich in mein Schickſal ergeben
und fange nun wieder an zu hoffen.
Herold.
Oeffnet die Schranken, damit der Kampf beginne.