Vorwort.
Die Sagen unſerer Volksbücher ſind Ausfluß und Quelle
der reichſten Poeſie. Entſprungen großentheils aus dem alten
Born germaniſcher Nationaldichtung, blieben ſie dem Volke
theuer, auch als die Verbildung der hoͤhern Stände in
ſpäteren Jahrhunderten ihrer ſpottete; und bezeichnet mit
dem Stempel der ewigen Jugend: „gedruckt in die—
ſem Jahr“ bildeten ſie, neben der Bibel und dem
Geſangbuche, die einzige Nahrung der Volksophantaſie.
In der neuen Zeit hat ſich die vaterländiſche Kunſt—
dichtung ihrer bemächtigt, und ſie theilweiſe unter den
Händen eines großen Meiſters in lyriſchen, epiſchen, dra—
matiſchen Umgeſtaltungen verherrlicht und verklärt. Jene
Bearbeitungen benehmen jedoch der früheren, anſpruchs—