hielten aufs Neue Nath, kauften das Haus, in dem die
Katze jetzt war, und zündeten es auch an. Aber die
Katze entſprang auf ein Dach; da ſaß ſie eine Weile,
und putzte ſich nach ihrer Gewohnheit mit der Tatze den
Kopf; die Schildbürger aber meinten, der Maushund
hebe die Hand auf und ſchwöre, daß er Solches nicht un⸗
gerächt laſſen wolle. Da nahm einer einen langen Spieß,
um damit nach der Katze zu ſtechen. Sie aber ergriff
den Spieß und fing an, an demſelben herabzulaufen.
Darüber entſetzten ſich die Bürger und die ganze Gemeinde,
liefen davon und ließen das Feuer brennen. Dieſes ver⸗
zehrte das ganze Dorf bis auf ein einziges Haus; die
Katze aber kam gleichwohl davon.
Die Schildbürger waren mit Weib und Kind in
einen Wald geflohen. Damals verbrannte auch ihr drei⸗
eckigtes Rathhaus und ihre Canzlei, ſo daß von ih⸗
ren Geſchichten nichts Ordentliches mehr zu finden iſt,
und ihre Thaten nur vom Gerüchte aufbewahrt werden.
Die armen Bürger waren in großer Noth; Habe und
Gut waren dahin; dazu fürchteten ſie den Eid und die
Rache des Maushundes. Sie fanden deßwegen nichts
Beſſeres, als andere Wohnungen zu ſuchen, wo ſie vor
dem Unthier ſicher wohnen könnten. So verließen ſie ihr
Vaterland mit Weib und Kind, und zogen von einander⸗
der eine da, der andere dort hinaus, ließen ſich an vielen
Orten nieder, und pflanzten ihre Zucht weit und breit fort.
Und ſeit dieſer Zeit gibt es Schildbuͤrger in der ganzen Welt.