Full text:

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Geweih zu haben. Aber unter dieſen dreien muß es 
eines ſeyn.“ Jetzt wußten die Schildbürger ſoviel wie 
zuvor, und als ihn einer anfaſſen wollte, erwiſchte ihn 
der Krebs mit der Scheere dermaßen, daß dieſer um 
Hülfe zu rufen und zu ſchreien anfing: „ein Mörder 
iſt's, ein Mörder!“ Als die andern Schildbürger dieß 
ſahen, hatten ſie daran genug, ſetzten ſich eilig auf der 
Stätte ſelbſt, wo der Bauer gebiſſen worden, zu Gerichte 
und ließen folgendes Urtheil über den Krebs ergehen: 
„Sintemal niemand wiſſe, was es für ein Geſchöpf ſey, 
es aber ſich befinde, daß derſelbe ſie betrogen und ſich 
für einen Schneider ausgegeben, während es doch offen— 
bar nur ein Leute betrügendes und ſchädliches Thier 
ſey, ja ein Mörder: ſo erkennen ſie, daß es ſolle gerich— 
tet werden als ein Betrüger und Mörder, und zwar, 
zu mehrerer Schmach, im Waſſer erſäuft werden.“ 
Dem zufolge ward einem Schildbürger der gefähr— 
liche Auftrag gegeben, den Krebs zu faſſen und auf ein 
Brett zu legen; dieſer trug ihn dem Waſſer zu, und 
die ganze Gemeinde von Schilda ging mit; da ward er 
im Beiſeyn und Zuſehen Jedermänniglichs, ins Waſſer 
geworfen. Als der Krebs ſich wieder in ſeinem Elemente 
fühlte, da zappelte er und kroch hinter ſich. Die Schild— 
bürger aber ſahen es nicht ohne großes Mitleid an. 
Einige huben an zu weinen, und ſprachen: „Schauet 
doch, wie thut der Tod ſo wehe 16 
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