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immer kommen. So ſtand ſie nun auf dem Wege zum
Markte, und wartete ſein.
Die Schildbürger hatten eine Mühle gebaut, zu der
ſie auf einem hoͤhen Berge in einer Steingrube einen
Stein ausgehauen; dieſer war von ihnen mit großer
Mühe und Arbeit den Berg herabgebracht worden. Als
ſie ihn drunten hatten, fiel ihnen ein, wie ſie vor Zei—
ten die Bauhölzer, welche ſie zu ihrem Rathhauſe
brauchten, mit ſo geringer Mühe den Berg hinunter
gebracht, indem ſie dieſelben den Berg von ſelbſt hin—
ablaufen ließen. „Sind wir doch große Narren,“ rie—
fen ſie, „daß wir uns abermals ſo viele Mühe gegeben
haben!“ Und nun trugen ſie auch den Mühlſtein mit
größeſter Anſtrengung den Berg wieder hinauf. Wie
ſie ihn aber wieder abſtoßen wollten, fiel es einem
Schildbürger ein, zu fragen; „Wie wollen wir aber wiſ⸗
ſen, wo er hingelaufen ſey? Wer da drunten kann uns
das ſagen ?“ — „Ey, ſagte der Schuldheiß, welcher den
Rath gegeben hatte, „dieſem iſt leicht zu helfen; es muß
einer von uns ſich in das Loch ſtecken und mit hinab—
laufen.“ Das war gut, und alſobald ward einer aus—
gewählt, welcher den Kopf in das Loch ſtoßen und mit
dem Stein hinunterrollen mußte. Nun war zu unterſt
an dem Berge ein Fiſchweiher; in dieſen fiel der Stein
mit ſammt dem Schildbürger und beide ſanken zu
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