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löſeſt du ſo viel, daß du eine Kuh kaufen kannſt; die
giebt dir Milch, Kälblein und Dünger. Was willſt
du aber mit dem Dünger anfangen? Wahrhaftig, du
mußt auch einen Acker kaufen; der giebt dir Korn ge—
nug; dann brauchſt du keines mehr einzukaufen! Dar—
nach ſchaffeſt du dir Roſſe an, dingſt Knechte, die ver—
ſehen dir das Vieh und bauen dir den Acker. Alsdann
vergrößerſt du dein Haus, daß du Hausgeſinde beher—
bergen und dein Geld aufheben kannſt. Darnach kaufſt
du noch mehr Güter, denn es kann dir nicht fehlen;
du haſt ja den Nutzen von Hühnern, von Gänſen, von
Eyern, von Geismilch, von Wolle, von Zicklein, von
Milchlamm, von Spanferkel, von Kühen — denen kannſt
du noch dazu die Hörner abſägen und ſie an den Meſ—
ſerſchmied verkaufen; — du haſt ferner den Nutzen von
Kälbern, von Aeckern, von Wieſen, von Hauszins und
Anderem. Darnach willſt du einen jungen Mann neh—
men/ mit dem kannſt du in Freuden leben und eine
reiche, ſtolze Frau ſeyn! O wie wohl willſt du dir es
ſeyn laſſen, und Niemand ein gutes Wörtchen geben!
Juchhe, Juchheyſa, Hopſaſa!“ So jubelte die junge
Wittwe, warf dazu einen Arm in die Höhe und that
einen Sprung. Aber als ſie ſich ſo aufſchwang und da—
zu jauchzte, da ſtieß ſie von ungefähr mit ihrem Arm
an den Eyerkorb, daß dieſer ganz ungeſtüm zu Boden
fiel und die Eyer alle zerbrachen. Da waren alle ihre
Wünſche mit zerbrochen, nur der Junggeſell nicht, den
ſie ſich zum Manne erkoren hatte. Der konnte ja noch