Full text:

—— Sxx; — e 
ſie den Kaiſer in die Wohnung, die für ihn zugerichtet 
war, auf's Rathhaus. Und weil der Tag noch lang 
war, ſo baten ſie ihn um die Erlaubniß, ihn auf ihren 
Salzacker führen zu dürfen, und zeigten ihm hier ihr 
vortreffliches Gewächs; auch brachten ſie die unterthä— 
nigſte Bitte vor, wenn ihnen die Kunſt gerathen ſollte, 
ſie mit gnädigem Privilegium dafür auszuſtatten. Wel— 
ches Alles ihnen der Kaiſer mit lachendem Munde ge— 
währte. 
Am andern Tage luden die Schildbürger den Kaiſer 
zu Gaſte, und dieſer, dem ihre Schwänke und Poſſen 
wohl gefielen, erzeigte ſich, um der Kurzweil willen, die 
ihn erwartete, willig dazu. Nachdem ſie ihn daher in 
dem Dorfe herumgeführt und ihm ihre Miſthaufen ge— 
zeigt, geleiteten ſie ihn in ihr merkwürdiges Rathhaus 
und hießen ihn an dem friſchgedeckten Tiſche Platz neh— 
men. Das vornehmſte Gericht, das aufgetiſcht wurde, 
war eine friſche, kalte, ſaure Buttermilch; auf dieſe 
Seltenheit thaten ſich die Schildbürger am meiſten zu 
gute. Der Schuldheiß ſetzte ſich mit dem Kaiſer zu 
Tiſche; die übrigen Bürger ſtanden aus Ehrfurcht vor 
beiden, um ſie herum und langten von oben herab in 
die Schüſſel. Sie hatten aber weislich zweierlei Brod in 
die Milch gebrockt. Vor des Kaiſers Platz ſchwammen 
weiſe Semmelwecken in der Sahne, vor den Bauern 
lagen die ſchwarzen Brocken in der Grundſuppe. Wäh— 
rend ſie nun aßen, der Kaiſer das weiße, die Schild— 
bürger das Haberbrod, erwiſcht von ungefähr ein grober 
Bauer einen Brocken vou dem weißen Brode. Kaum
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.