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und ließ ſich ſagen, wie er ihr ſtehe. Der Schuldheiß
aber verlangte, jetzt ſollte ſie für ſeinen Dienſt ihm
auch Küchlein backen; er wollte eine Wurſt, die er aus
der Stadt mitgebracht, dazu geben und eine Maaß Wein
bezahlen. Da begann ſeine Frau, wie vor Zeiten, gro—
be, dicke Schnitten zu backen; er aber ſtieß die erſten,
die aus der Pfanne kamen, voll Unmuths zurück.
„Wofür haſt du mich angeſehen,“ ſagte er, „meinſt du
nicht gar, ich ſey ein Schweinehirt? Weiſſeſt du nicht,
daß ich der Herr Schuldheiß allhier zu Schilda bin 24
Da mußte die Frau ihm Sträublein backen, die zehr—
ten ſie mit einander auf, und tranken einen guten
Schluck Weins dazu.
Die folgende ganze lange Nacht lag die neue FraTu
Schuldheißin in tiefſinnigen Gedanken, auf welche Weiſe
ſie doch den neuen Pelz anlegen und in demſelben ih—
rem Manne und ſeinem Amte zu Ehren vor den Schild—
bürgern prangen möchte. Deßwegen ſtand ſie früh auf,
und weil es eben Sonntag war, fieng ſie mit allem
Eifer an, ſich zu putzen, um ſich von allen Nachbarn
beſchauen zu laſſen. In dieſe Gedanken war ſie ſo ver—
irrt, daß ſie ſogar das Läuten in die Predigt über—
hörte. Ihr Herr, der Schuldheiß, ſtand vor ihr und
mußte ihr den Spiegel halten, und wohl hundertmal
fragte ſie ihn, ob ſie auch von vorn und von der Seite
recht wie eine Frau Schuldheißin ausſehe; und als er
dieß bejaht, gieng ſie endlich aus dem Hauſe der Kir—
che zu. War ſie nun aber zu lang vor dem Spiegel
geſtanden, oder hatte der Meßner zu frühe geläutet: —
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