Full text:

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gerühmt war, ſo daß Jedermann etwas davon zu ſagen 
wußte. Doch war dieß ſchon gar lange her. Aber das 
Gerücht von ihrer Thorheit verbreitete ſich in kurzer 
Zeit noch viel weiter, ſo daß bald Niemand auf der 
ganzen Welt war, der nicht Alles gewußt hätte, was 
ſich bei ihnen zugetragen hatte. 
So geſchah es, daß dem Kaiſer des großen Reiches 
Utopia, als er wegen Reichsgeſchäften in diejenige Ge— 
gend ſeines Landes kam, in welcher der Flecken Schilda 
lag, vieles von den abentheuerlichen Schildbürgern er— 
zählt wurde. Darüber wunderte ſich der Kaiſer um ſo 
mehr, weil er ſich früher auch in wichtigen Sachen ih— 
rer Weisheit bedient und ſich Rathes bei ihnen erholt 
hatte. Weil er nun doch in jener Gegend verziehen 
mußte, bis ſich die Stände des Reiches, die er dorthin 
beſchrieben, verſammelt hätten, ſo verlangte ihn, einen 
perſönlichen Beſuch in Schilda zu machen, um mit eige— 
nen Augen zu ſehen, wie es ſich mit der Thorheit ſeiner 
dortigen Unterthanen verhielte. Er fertigte daher einen 
Geſandten ab, um ihnen ſeine Ankunft zu verkündigen, 
damit ſie ihre Zurüſtungen treffen könnten. Dabei ließ 
er ihnen anzeigen, daß er ſie bei allen ihren altherge— 
brachten Privilegien und Freiheiten ſchirmen, auch mit 
weiteren begnaden wolle, unter der Bedingung, daß 
ſie ihm auf die erſte Rede, die er an ſie richten werde, 
ſo antworten könnten, daß ſein Gruß und ihre Antwort 
ſich veime. 
Die armen Schildbürger erſchracken über dieſer 
Botſchaft, wie eine Katze, wenn ſie ſich unverſehens vor 
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