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wahr, es biſſen ihn die Brenneſſeln auf die Zunge,
daß er hätte ſchreien mögen; aber eben das machte ihn
ausnehmend fröhlich, er rann, als wäre er ein rechter
Narr, vor Schmerz und Freuden, auf und ab, und
ſchrie mit heller Stimme: „Es iſt Leckerwerk; Lecker—
werk iſt es!“ Darauf lief er recht eilig, damit ihm
niemand das Botenbrod abgewänne, nach dem Flecken
Schilda, und ſtürmte mit der großen Glocke, damit alle
Schildbürger zuſammenkämen und die gute Mähr ver—
nähmen. Als ſie verſammelt waren, zeigte er ihnen
vor Freude zitternd an: „ſie ſollten fröhlich und guten
Muthes ſeyn; das Kraut ſey ſchon ſo ſcharf, daß es
ihn auf der Zunge gebiſſen habe: es ſey daraus ab—
zunehmen, daß ein recht gutes Salz daraus werden
werde.“
Dadurch veranlaßte er die Schildbürger, alle mit—
einander auf den Acker zu gehen, den Schultheiß an
der Spitze. Dieſer raufte ein Krautblatt heraus, reckte
die Zunge und koſtete es; und ihm thaten es alle nach,
und alle fanden es ſo, wie der Bote ihnen verkündet
hatte. Sie waren ſehr froh, und jeder dachte ſich in
ſeinem Sinne ſchon als einen mächtigen Salzherren.
Und als endlich die Zeit der Erndte gekommen war,
da kamen ſie herbei mit Roß und Wagen, um mit
Sicheln das Salz abzuſchneiden und heimzuführen. Et—
liche hatten gar ihre Dreſchflegel gerüſtet, um es gleich
an Ort und Stelle auszudreſchen. Als ſie aber Hand
anlegen und ihr gewachſenes Salz abſchneiden wollten,
da war es ſo derb und hitzig, daß es ihnen alle die