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Inzwiſchen trat die Jungfrau Florigunde zu ihrem
Geliebten und brachte ihm die entſetzliche Botſchaft, die
ihr Egwald der Zwerg gemeldet hatte: daß nämlich der
Drache noch ſechzig junge Drachen an ſich gezogen ha—
be, und daß es um ſie geſchehen ſeyn würde. Siegfried
dachte: „Ich muß dennoch mein Heil verſuchen: wer
weiß, wenn die Noth am allergrößten, iſt oft Gottes
Hülfe am allernächſten!“ Mit dieſem Gedanken warf
er ſich auf's Knie und betete kurz aber brünſtig. Dann
erhub er ſich und ſtieg den Drachenſtein unverzagt aber—
mals hinan. Nachdem er den Drachen mit ſeinen Jun—
gen in's Auge gefaßt, nahm er ſein Schwerdt mit bei—
den Händen und hieb mit allen ſeinen Kräften ſo grim—
mig auf den Drachen ein, als ob er ihn in Splitter
ſchlagen wollte. Während des Gefechts flogen die jungen
Drachen alle wieder davon, woher ſie gekommen waren;
nur der alte Drache blieb und ſpie aus ſeinem abſcheulichen
Rachen die Flammen blau und roth über Siegfried
hinab in ſolcher Menge, daß er den Helden damit eini—
gemal beinahe zu Boden geworfen. Ueberdieß be—
diente er ſich ſeines Schweifes mit ſolcher Liſt, daß
er ihn mehr als einmal darein verflocht, um ihn mit
demſelben vom Drachenſtein hinunter zu ſchleudern.
Siegfried aber, der ſich Gott anbefohlen hatte, ſprang
aus der Schlinge, und trachtete, wie er den Lindwurm
des Schweifes berauben wollte. Er faßte deßwegen ſein
Schwert, und führte einen ſo glücklichen Streich auf
den Drachen, daß er ſeinen Schweif vom Leibe abſon—
derte, als wäre derſelbe nie da geweſen. Der Drache,
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