Der Geſelle nahm die Verehrung, zählte das Geld nicht
lange, ſondern zog hinweg und ſchaute oft hinter ſich,
ob ihm Niemand nacheile, den Raub wieder von ihm
zu nehmen. Er kam auch nie wieder und noch heutiges
Tages weiß Niemand, woher er geweſen und wohin er
gekommen; nur dieß ſagten die Schildbürger von ihm
aus, daß ſie ihn am Nücken das letztemal geſehen hätten.
Nun hatten ſie mit ihrem Rathhauſe ſolches Glück,
daß es den ganzen Sommer über, ſo oft ſie zu Rathe
ſaßen, nie regnete. Inzwiſchen aber begann der liebliche.
Sommer ſein luſtiges Antlitz zu verbergen, und der lei—
dige Winter ſtreckte ſeinen rauhen Schnabel hervor. Da
merkten die Schildbürger bald, daß, wie einer unter
einem großen Wetterhut, wie die ſind, welche junge
Lappen gewöhnlich aus fremden Landen mitbringen, ſich
vor dem Regen ſicher ſtellt, ſo auch ſie ſich mit dem
Dache, wie einem Hute gegen Schnee und Ungewitter
ſchirmen müßten. Sie hatten daher nichts Eiligeres zu
thun, als das Dach mit gemeinſchaftlicher Handreichung
wieder zu decken. Aber, ſiehe da, wie das Dach wie—
der eingedeckt war, und ſie ins Rathhaus gehen woll—
ten, da war es leider wieder eben ſo dunkel darin, als es
zuvor geweſen war, ehe ſie von der Erſparungskunſt des
Wanderers die Erfindung gelernt hatten, Tag in dem
Hauſe zu machen, ohne ihn hineinzutragen. Und jetzt
erſt merkten ſie, daß er ſie häßlich hinter das Licht ge—
führt habe. Sie mußten aber zu der geſchehenen Sache
das Beſte reden, ſetzten ſich wieder mit ihren Lichtſpänen
auf den Hüten zuſammen und hielten geſchwind einen