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ſich, und der Weg war auch ſehr weit. Als der Schmid
ſah, daß Siegfried ein wackeres und geſundes Ausſehen
hatte, ließ er ſichs gefallen, und gab dem Knaben zu
eſſen und zu trinken, deſſen Siegfried wohl bedurfte.
Weil es nun ſpät am Tage war, ließ er ihn zu Bette
weiſen, und am andern Morgen ſtellte er ihn als ſei—
nen Jungen an, und führte ihn zur Arbeit, denn er
wollte ſehen, ob er ſich auch zum Handwerk ſchicke. Als
er ihm aber den Hammer in die Hand gegeben, da
ſchlug Siegfried mit ſo grauſamer Stärke auf das Ei—
ſen, daß dieſes entzwei ging, und der Ambos beinahe
in die Erde ſank. Der Meiſter erſchrack darüber und
wurde ärgerlich; er nahm den jungen Siegfried beim
Haare und zaͤuſete ihn ein wenig. Dieſer aber, der ſol—
chen Dinges nicht gewohnt war, und erſt kürzlich deß—
halb ſeinen Eltern entlaufen war, weil er auch den
kleinſten Zwang nicht leiden konnte, nahm den Meiſter
beim Kragen, und warf ihn auf Gottes Erdboden nie—
der, daß er ſich geraume Zeit nicht beſinnen konnte.
So wie er aber zu ſich ſelber kam, rief er ſeinem Knecht,
daß er ihm zu Hülfe kommen ſollte. Dieſen empfing
jedoch Siegfried wie ſeinen Herrn; ſo daß der Meiſter
nur auf Mittel und Wege ſann, wie er den ungefü—
gen Jungen wieder los werden möchte.
Deßwegen berief er am nächſten Morgen den Sieg⸗
fried zu ſich und ſprach zu ihm: „Da ich gerade jetzt
der Kohlen ſehr benöthigt bin, ſo mußt du in den
Wald gehen und mir einen Sack voll holen, denn es
wohnt doͤrt ein Köhler, mit dem ich allezeit Geſchäfte