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gen Couſine Beatrix Delville verlobt. — — Eines Mor—
gens — es war kurz vor ihrem ſchon feſtgeſetzten Hoch—
zeitstage — rief ſie lebhaft aus: „Wie wunderbar ſchnell
errietheſt Du doch mein Geheimniß!“ — — „Dein
Geheimniß?“ fragte ihr Verlobter mit ſchlauen Lä—
cheln. — — Und ſie, mit ſchalkhaft verſtelltem Unwil—
len ſich von ihm abwendend, entgegnete: „Oh, Sie
wiſſen ſehr wohl, mein Herr, ſehr wohl, was ich meine
— den geheimen Streifzug nach der Priory in jenem
furchtbaren Schneeſturme, als ich mich der Lady Anna
auf Gnade oder Ungnade in die Arme warf und ihr be—
kannte, was für einen grauſamen Streich ich unſerer gu—
ten alten Couſine durch eine erdichtete Einladung von
ihr geſpielt hatte. Ich, wie gedemüthigt, ja bis in
den Staub gedemüthigt ſtand ich da vor der ſtolzen,
würdevollen Frau von Tyrconnel! Doch ſie war mit—
leidig und herablaſſend, als ſie mein Bekenntniß vernahm,
und verſprach ſehr gütig, ihre arme vormalige Gouver—
nante, deren faſt kindlicher Einfalt und Sonderbarkeit
ſie ſich noch erinnerte, gern auf ein paar Tage bei ſich
aufzunehmen. — So war denn der Erfolg doch noch ein
glücklicher für unſere liebe Sowerby; und, gebe Gott,
Lindores, daß die gute Seele nie erfahre, durch welches
Mittel ſie — die Vergeſſene — in der Lady Andenken
zurückgerufen wurde! Ich wünſche dies wahrlich nur,
damit ihr eine bittere Kränkung erſpart werde, nicht aber