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tenen „zwei Tage“ waren zu vierzehn ausgedehnt wor⸗
den, und ſelbſt dabei blieb der Lady Anna Freundlichkeit
nicht ſtehen. Seit Fräulein Delville's Unfall und wäh—
rend der darauf folgenden Krankheit erhielt die vormalige
Gouvernante von ihrer hohen Dame fortwährend pracht—
volle Geſchenke an Obſt und Blumen und dieſe wurden
mit Stolz und Freude in dem Zimmer der Leidenden ab—
geſetzt, vor ihr ausgekramt, in Körben und Vaſen zier—
lich geordnet, allein zu ihrer Augenweide und Erquickung
beſtimmt. Wenn nun Beatrix durch eine ſolche Freigebig—
keit nicht allein begünſtigt ſein wollte und Einwendungen
dagegen machte, dann gab Fräulein Sowerby mit einem
geheimnißvollen Kopfnicken zu verſtehen: Lady Anna
wiſſe ſehr wohl, wie ihre Gaben verwendet würden und
wünſche, daß es ſo ſei; „denn“, ſagte die gute Seele,
„meine theure Lady kennt mich; ſie weiß, es iſt meine
größte Freude Kranke zu pflegen und zu erquicken.“ —
Sie ahnete nicht, ſoll auch nie erfahren, daß der warme
Antheil, den die Lady Anna Tyrconnel an der Leidenden
nahm, einen tiefern Grund hatte, als ihre Verwand—
ſchaft mit der Familie, in der Fräulein Sowerby
lebte. — — Unermündlich ergoß ſich die Letztere in Lob—
preiſungen der Freundlichkeit und Güte ihrer geliebten
Lady, erhob ihre Talente, ſo wie die Schönheit ihrer
Söhne und Töchter über allen Vergleich; und wollte
man ihrem begeiſterten Lobe glauben, ſo gab es in der