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und machten neue Verſuche mit nicht beſſerm Erfolge.
Zu dieſen Unfällen kam noch, daß Michel, während er
nach ſeinem Hute ſuchte, den ein Baumzweig ihm vom
Kopfe geſchlagen hatte, den Zügel der Stute aus der
Hand gleiten ließ, und dieſe, im Gefühl der Freiheit,
luſtig das Weite ſuchte. — „Was nun?“ rief er faſt
verzweifelnd aus. „Das Kind kann nicht weiter, und
laſſe ich Euch Beide hier allein, während ich dem Thiere
nachlaufe, ſo mag ich Euch vielleicht gar nicht wiederfinden.
Bleiben wir aber hier im Walde die ganze Nacht, ſo
kann das Kind bei der Kälte und Näſſe — denn nun
fängt es gar noch an, zu regnen — den Tod davon
nehmen, und Du dazu; auch bin ich keinesweges ſicher,
daß ſich nicht hier umher Wölfe aufhalten.“ — „Wir
müſſen allererſt ein Feuer anmachen,“ ſagte das beherzte
Mädchen. „Hier ſteht eine dichtbelaubte Eiche, die den
Regen abhält, und ich fühle eine Menge dürrer Zweige
unter meinen Füßen knacken. Für den Kleinen müſſen
wir ein Bett zurecht machen, und ihn ſchlafen laſſen, bis
der Nebel ſich aufklärt.“ — „Leicht geſagt,“ antwortete
Michel, „aber wie bekommen wir Feuer? Und die Stute
iſt ja mit meinem Mantelſack auf und davon und folglich
mit Allem, wovon ſich ein Bett hätte aufmachen laſſen.“
— „Ich habe ein Feuerzeug bei mir,“ ſagte Fanchon,
indem ſie ſich friſch daran machte, Stöcke zu ſammeln;
„wir müſſen einen trocknen Platz abräumen und den