Full text: Erster Unterricht in der Sittenlehre fuer Kinder von acht bis zehn Jahren

Lieben Kinder! wenn ihr mich ein Bischen 
lieb habt ſo darf hiervon nie wieder die 
Rede ſeyn. Kennt ihr denn ſonſt gar nie⸗ 
manden, der euch Gutes gethan hat ? 
H. Der gute Vater und die liebe Mut⸗ 
ter. oo urzc —E— 
T. Ey, das wollte ich meynen:. Ich 
glaube gern, daß es gar viele Leute gibt, 
die euch Gutes thaten/ aber gewiß niemand 
ſo viel, als der liebe Vater, und die gute 
Murter. Sehet nur duren kleinen Bruder, 
den Conrad an was fuͤr ein ſchwaches 
Geſchoͤpf iſt er! Er kann ſich weder Eſſen 
noch Trinken verſchaffen kann nicht ſich 
helfen, wann er krank iſt, kann nicht ſich 
vertheidigen, wann ein Hund oder ein an⸗ 
deres Thier ihn beiſſen willz fuͤr alles dieß 
ſorgen ſeine lieben Aeltern. Was ſie jetzt 
an ihm thun, thaten ſie ſonſt auch an euch. 
Denn ſonſt waret ihr eben ſo klein und noch 
kleiner, als jetzt Conrad iſt. Ihr habt mir 
ſo viel von Stephans Unarten erzaͤhlt; wißt 
ihr wohl, woher dieſe kommen? 
J. Weil ihm ſeine Mutter geſtorben iſt. 
T.
	        
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