Full text: Erster Unterricht in der Sittenlehre fuer Kinder von acht bis zehn Jahren

RKuͤhe, Sie ſehen ich habe nur zehn. Aber 
Sie ſehen auch an keiner Kuh eine Rippe. 
Und dieſe Kuͤhe geben vielleicht eben ſo 
viele Milch, als die funfzehn des —— 
ren, —F Herr Ehrenfried. 
A. Mehr Milch. Herr Ehrenfried! ſo 
wahr ich vor Ihnen ſtehe, weit mehr Milch. 
E.r Und was mir an dieſen Kuͤhen be— 
ſonders noch gefaͤllt, das iſt, daß ſie alle ſo 
reinlich ſind und ſo glatt. 
A Reinlichkeit iſt dem Viehe ſo noͤthig, 
als dem Menſchen. Iſt es in der Freyheit: 
ſo hilft es ſich ſelbſt. Betrachten Sie den 
Hirſch, den Rehbock, ja betrachten Sie die 
Ratte, den Hamſter, den Maulwurf! ſind 
ſie nicht alle reinlich? ſo reinlich kann ſich 
mein Vieh nicht halten, weil ich es einge⸗ 
ſperrt und angebunden habe. Es iſt ja alſo 
meine Schuldigkeit, daß ich ſelbſt ſuͤr ſeine 
Reinlichkeit ſorge. Ich will die Schande 
nicht haben, daß ein Hamſter oder eine Rat⸗ 
te reinlicher ſind, als das Vieh, das unter 
meiner Aufſicht ſteht. Iſt es Ihnen gefaͤl 
lig in meinen Kuhſtall zu ſehen? 
E.
	        
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