bers konnte er an dem Arme der lieben Mut-
ter den erſten Gang in den Garten thun.
Dieß war ein feſtlicher Tag fuͤr die gan⸗
ze Familie. Sie begleiteten ihn in den Gar⸗
ten, wo die Mutter eine kleine Mahlzeit
veranſtaltet hatte.
O! ſagte er, wie froh bin ich daß ich
dieß uͤberſtanden habe! o wie ſchoͤn iſt es
hier im Garten! wohl hundert Mahl war
ich hier, aber nie gefiel es mir ſo wohl als
jetzt.
Das glaube ich dir wohl, ſagte Herr
Ehrenfried, das Gute, das man taͤglich hat,
ſchaͤtzt man am Ende gering; wenn man es
aber eine Zeit lang entbehren muß: ſo wird
es uns recht werth. Deine Leiden haben al—
ſo fuͤr dich, mein lieber Heinrich, gewiß ih⸗
ken großen Nutzen gehabt. Alle Freuden,
die du bisher entbehren mußteſt, wirſt du
hoͤher ſchaͤtzen als ſonſt. Dieß iſt aber noch
nicht alles. Du haſt lernen leiden, und
deinen Unwillen bey dem Leiden maͤßigen.
Wie gut wird dieß fuͤr dich ſeyn, wenn
du kuͤnftig leiden wirſt. Und leiden wirſt
Solzm. erſt. H. i. d. Sittenl. ——