Full text: Erster Unterricht in der Sittenlehre fuer Kinder von acht bis zehn Jahren

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Jetzt, lieber Kleiner ſagte Herr Bem⸗ 
mel, faſſen Sie ein Herz, und betragen 
ſich geduldig Ich muß nun Ihr Bein 
einrichten; halten Sie nun ſtille: ſo iſt in 
etlichen Minuten der groͤßte Schmerz uͤber⸗ 
wunden, und Sie bekommen bald wieder 
ein gerades Beim Halten Sie aber nicht 
ſtille: ſo wird Ihr Bein krumm, und es 
* Ihnen — —* kein Menſch helfen. 
Jetzt ging die Einrichtung vor ſich. 
Zwey Maͤnner zogen ſo lange an dem Bei⸗ 
ne, bis die zerbrochenen Stuͤcke genau an 
einander paßten. Dieß verurſachte die hef⸗ 
tigſten Schmerzen; Heinrich biß die Zaͤh⸗ 
ne zuſammen, ein Paar Thraͤnen liefen uͤber 
ſeine Backen, aber er gab keinen Laut von 
ſich. Nun wurde die Verbindung vorge⸗ 
nommen, und da ſie geendigt war verſi— 
cherte Heinrich, daß er nun faſt gar keinen 
Schmerʒ mehr empfaͤnde. 
Sie haben ſich gut gehalten, lieber Klei⸗ 
ner l ſagte Herr Bemmel. Ich habe mehr 
als hundert Arm⸗ und Beinbruͤche ſchon 
geheilt,
	        
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