—
362
richen um den Hals, benetzte ihn mit Thra⸗
nen, und ſagte: ſey geduldig, lieber Hein⸗
rich, damit dein Fuß bald wieder geheilt
werde. Nun ſchoß er, ſchnell wie ein
Reh, fort.
Herr Tillmann ſtreichelte dem Heinrich
die Backen, und ermahnte ihn nochmahls
zur Geduld. Aber er ſelbſt litt unaus⸗
ſprechlich. Unter einer Stunde, dachte er/
kann der Wundarzt nicht hier ſeyn. Wie
lange wird mir, und dem armen Heinrich
dieſe Stunde werden! Und wenn nun der
Wundarzt nicht zu Hauſe iſt: da kann die
Nacht einbrechen, ehe der Ungluͤckliche ver⸗
bunden wird. Da er ſo bekuͤmmert ſaß—
ſchlug er die Augen auf, und ſah Stephan
zuruͤckkommen. Unwillig ſprang er auf und
fragte: was willſt du denn?
Dieſer war aber ganz außer Athem
und ſagte: da — da — iſt Herr Bem⸗
mel. Wirklich war er da. Er war auch
auf dem Berge geweſen, und hatte Kraͤu⸗
ter geſucht, und gluͤcklicher Weiſe —*
Sabee ihn gefunden.
Herr