Full text: Erster Unterricht in der Sittenlehre fuer Kinder von acht bis zehn Jahren

Ehrenfriedſche Familie Beſchwerde zu fuͤh⸗ 
ren: ſo wurde Philippine unwillig, faßte 
Friederikens Hand und ſagte: du thuſt ſehr 
unrecht, wenn du dich uͤber dieſe guten 
Leute beklagſt. Haben ſie nicht alles ge⸗ 
than, um uns Vergnuͤgen zu machen? 
Nahmen ſie uns nicht freundlich auf? Haſt 
du an den Erfriſchungen etwas auszuſetzen, 
die ſie uns gaben? Sorgten ſie nicht 
durch Spiele fuͤr unſere Unterhaltung? 
Aber dein Eigenſinn, deine Unvertraͤglich⸗ 
keit, haben dir und uns alles Vergnuͤgen 
geraubt. Du wollteſt, daß alles nach dei⸗ 
nem Kopfe gehen ſollte; was haſt du fuͤt 
ein Recht dieß zu verlangen? Friederike! 
antworte. Biſt du mehr als wir? Wenn 
du willſt daß alles nach deinem Willen ge⸗ 
hen ſoll: ſo mußt du auf deiner Stube 
bleiben. Da kannſt du mit deinem Naͤh⸗ 
rahmen, deinem Strickbeutel, deinen Bu⸗ 
chern machen was du willſt. Gehſt du aber 
in Geſellſchaft: ſo mußt du dich nach an⸗ 
dern richten, und bey dem Spiele dir die 
Ordnung gefallen laſſen, die dabeh gewoͤhu⸗ 
lich 
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