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Da ſprach Herr Ehrenfried: lieben Kin⸗
der! drey hundert Dukaten habe ich ver⸗
loren, dieß iſt freylich viel; iſt aber das,
was ich nicht verloren habe, nicht noch weit
mehr ? Habe ich nicht mein Haus und Hof
und mein ganzes uͤbriges Vermoͤgen noch?
Habe ich nicht meine liebe Frau und meine
lieben Kinder noch? Habe ich nicht meine
Ehtlichkeit noch? Laßt die drey hundert
Dukaten fahren, die ich durch Fleiß wie
der erwerben kann. Wir wollen uns nicht
graͤmen uͤber das, was verloren iſt, ſondern
uns freuen uͤber das, was wir nicht ver⸗
loren haben. Von nun an darf von die⸗
ſen drey hundert Dukaten nicht mehr ge—
ſprochen werden.
Er lenkte darauf das Geſpraͤch auf den
wackern Amtmann, und machte den Kindern
Hoffnung, daß er ſie ein Mahl mit zu ihm
nehmen wollte. Nach Tiſche ſetzte er ſich in
den Lehnſtuhl, und erzaͤhlte den Kindern et⸗
was von Groͤnland und von der Lebensart
der Groͤnlaͤnder, dann begaben ſich alle ver⸗
gnuͤgt