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Sie in dieſer naſſen Kleidung bleiben. Da
lachte der Amtmann und ſagte: tauſend an⸗
dere wuͤrden das Fieber, oder wohl gar den
Tod davon haben, wenn ſie in dieſer naſſen
Kleidung blieben. Mir ſchadet ſie nicht.
Ich kenne meinen Koͤrper, und weiß, was
er aushalten kann. Soll ich ja um etwas
bitten, ſo iſt es, daß Sie mir warmes Bier
machen laſſen.
Wie ein Pfeil ſchoß Hedwig nach der
Kuͤche, Julie folgte ihr. Die Magd be—
kam die noͤthigen Auftraͤge. Sogleich lo—
derte die Flamme auf dem Heerde unter ei—
nem Topfe mit Bier, zu welchem Milch und
Eyer gethan wurden. Nach einer Viertel⸗
ſtunde ſtand das warme Bier da. Der
Amtmann genoß es, und verſicherte daß es
ihm beſſer ſchmecke als vornehmen Leuten,
die nichts gearbeitet haͤtten, ihre Leckerbiſſen.
Unterdeſſen ſtanden die Kinder alle um
dieſen wackern Mann, und betrachteten ihn
vom Kopfe bis auf die Fuͤße. Heinrich war
ſo dreiſt, daß er ſeine Hand faßte und ihn
frag·