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Mann nicht gethan: ſo ſtaͤnde jetzt unſer
Haus in Flammen, und wir muͤßten fluͤch⸗
ten, wohin wir koͤnnten. Der hat aber
vor den Riß geſtanden, das Haus, das zu⸗
naͤchſt an das brennende Haus graͤnzte, ließ
er niederreiſſen, und half ſelbſt mit. Zehn
Feuerſpritzen ließ er herbeyfuͤhren, ermun⸗
terte die Leute Waſſer herbey zu tragen, re⸗
gierte ſelbſt bisweilen den Schlauch einer
Spritze; verſprach — Ach ich bitte Sie, ſag ·
te der Amtmann, ſchweigen Sie doch und
machen Sie nicht ſo viel Aufhebens davon,
daß ich gethan habe, was jeder rechtſchaffe⸗
ne Mann zur Zeit der Noth thun muß.
So will ich ſchweigen, ſagte Herr Eh—
renfried, aber meine liebe Frau, ſchaffe nur
gleich Kleider herbey, daß dieſer wackre
Mann ſich umkleiden kann.
Hedwig ſprang ſogleich auf um ſie zu
ſuchen, der Amtmann hielt ſie aber bey der
Hand und ſagte: bleiben Sie! bleiben Sie!
ich werde mich nicht umkleiden.
Nicht umkleiden ? fragte Hedwig. Sie
koͤnnen ja das kalte Fieber bekommen, wenn
— Sie