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Der nachfolgende Bericht iſt entnommen aus dem Buche „1812—15.
Kriegserlebniſſe von Frangois Bourgogne“. Der Verfaſſer, der darin
ſeine eigenen Erlebniſſe während jener Schreckensjahre wiedergibt,
war damals Sergeant bei den Kaiſerjägern, der vornehmſten Truppe
der Armee Napoleons, die ſtets in deſſen Nähe war. Unter unſäglichen
Entbehrungen und Leiden, von denen er in ſeinem Buche berichtet,
gelang es ihm im März 1815 aus Rußland nach Frankreich zurückzu⸗
kehren. Doch geriet er in den folgenden Befreiungskriegen bald in
preußiſche Gefangenſchaft und ſchrieb nun ſeine Erinnerungen nieder.
Eꝰ war im Wärz 1812, während wir in Portugal gegen die engliſche
Armee unter Wellington kämpften, als uns in Almeida der Be⸗
fehl traf, nach Rußland abzumarſchieren.
Wir brachen alsbald auf und hatten auf unſerm Weg durch Spanien
jeden Marſchtag ein, mitunter ſogar zwei Gefechte zu beſtehen, ehe wir
in Bayonne, der erſten franzöſiſchen Stadt, ankamen.
Von hier ging es in Eilmärſchen nach Paris, wo wir dachten, uns
einige Zeit ausruhen zu können. Indeſſen ſchon nach einem achtund⸗
vierzigſtündigen Aufenthalt beſichtigte uns der Kaiſer, fand die Ruhe
unſerer unwürdig, und ließ uns vom Fleck aus über die Boulevards
und die Straße Saint-Martin nach Villette marſchieren, hinter welchem
Ort mehrere hundert Fuhrwerke verſchiedener Art unſerer warteten.
Wir mußten dieſelben beſteigen, immer vier Mann einen Wagen, und
dann: Hui! knallte die Peitſche, und fort ging's bis nach Meaux und
von dort in andern Gefährten Tag und Nacht bis zum Rhein.
In Mainz gönnte man uns einige Ruhe. Oarauf überſchritten
wir den Rhein und marſchierten über Frankfurt, durch Franken, Sachſen
und Preußen nach Polen. Bei Marienwerder gingen wir über die
Weichſel und am Morgen des 25. Funi bei herrlichem Wetter auf meh⸗
reren Schiffbrücken über den Niemen, womit wir Litauen, die erſte
ruſſiſche Provinz, betraten.
Am andern Morgen rückten wir weiter und marſchierten bis zum
29., ohne daß irgend etwas Bemerkenswertes vorfiel. In der Nacht
vom 29. zum 50. aber ließ ſich ein dumpfes Dröhnen vernehmen; es
war das Grollen des Donners, das ein heftiger Wind uns zutrieb.
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