2. SSOSSEeee François Bourgogne PIPꝑPFIPIIFIIIIII
gelangten ſie auch glücklich über die gefährliche Stelle. Als wir infolge⸗
deſſen die Schläge auf die Rücken der Ruſſen verdoppelten und dieſe
bei unſerer zunehmenden Wut wahrſcheinlich Schlimmeres befürch⸗
teten, legten ſie ſich plötzlich mit „Hurra“ ins Zeug und eilten dem vor⸗
deren Wagen nach. Wir folgten ihnen in großen Sprüngen, leider
aber nur, um an eine noch viel ſchlimmere Stelle zu gelangen, die
jedes weitere Vorgehen ausſchloß. Es goß zwar in dieſem Augenblick
förmlich vom Himmel, das Waſſer verdampfte aber wie ein Tropfen
auf glühendem Eiſen.
Hier nutzte kein langes Überlegen; wir mußten zurück. Wieder
da angekommen, wo wir die Ruſſen ſo nachdrücklich hatten vorwärts⸗
treiben müſſen, zögerten ſie diesmal nicht, als die Erſten voranzugehen.
Kaum hatten ſie aber die Hälfte der Strecke hinter ſich, als ein furcht⸗
bares Getöſe entſtand und im Nu der Wagen unter brennenden Balken
und glühenden Daͤchſtücken begraben war.
So hatte ein Augenblick alles vernichtet. Der Verluſt unſerer ſchönen
Vorräte ſchmerzte uns tief, beſonders der der Eier. Er nahm uns ſo voll⸗
ſtändig ein, daß wir der beiden Ruſſen gar nicht e und keinen
Verſuch machten, ſie hervorzuziehen.
Wir ſetzten unſern Weg fort und gelangten endlich an eine Stelle,
an welcher die Luft freier war. An dieſer beſchloſſen wir ſo lange zu
bleiben, bis alles vor uns niedergebraͤnnt wäre. In der Nähe ſtand
ein Haus, deſſen Schild den Laden eines italieniſchen Zuckerbäckers an⸗
zeigte. Dieſer Anblick reizte uns. Wir dachten, wie ſchön es wäre,
wenn wir uns hier Erſatz für das eben Verlorene ſchaffen könnten.
Gedacht, getan. Obwohl das Gebäude oben auch ſchon zu brennen
begann und unten verſchloſſen war, drangen wir doch mittels einer
Leiter in dasſelbe ein. And unſere Mühe war nicht vergeblich. Wir
retteten allerlei ſchöne Süßigkeiten, vor allem aber auch, was uns am
meiſten freute, drei große Säcke Mehl, und, was unſere freudige Uber⸗
raſchung verdoppelte, ſogar mehrere Kruken Moſtrich aus Paris.
Wir beeilten uns, den ganzen Laͤden auszuräumen und ſeinen
Inhalt auf dem Platze aufzuſpeichern, auf dem wir die Zeit der Rück⸗
kehr zur Kompagnie abzuwarten gedachten.
Da es noch fortfuhr zu regnen, machten wir uns aus den Türen
des Hauſes ein Schutzdach, und brachten unter demſelben vier Stunden
zu, ehe die Paſſage für uns frei wurde.
Während dieſer Zeit backten wir uns gefüllte Pranntechen, und
als wir aufbrachen, nahmen wir ſo viel Waren mit, als jeder tragen
konnte, und ließen alles andere, nebſt dem zweiten Wagen, unter der
Obhut von fünf Mann zurück. Den Wagen hätten wir ganz gern mit⸗
Lemen, aber die Straße war durch Möbel, Geräte aller Art und
Schutt völlig verſperrt.
Endlich um zehn Uhr morgens trafen wir wieder bei der Kom-
pagnie ein, die wir gegen zehn Uhr des vorhergegangenen Abends ver⸗
laſſen hatten. Auf meine Meldung hin wurden ſofort zehn Mann zur
Abholung unſerer Vorräte abgeſandt. Schon nach einer Stunde kehrten