in dieſer Morgenzeit! — Einmal nur, erhöre meine Bitte!
Und der geſchmeichelte Rabe öffnet den Schnabel: raap!
raap! — Aber der Käſe iſt natürlich hinunter gefallen und der
in dieſer Morgenzeit! — Einmal nur, erhöre meine Bitte!
Und der geſchmeichelte Rabe öffnet den Schnabel: raap!
raap! — Aber der Käſe iſt natürlich hinunter gefallen und der
A
ſchlanken Fuß, den alle Vögel beneiden! — O laß einmal dei—
ner holden Stimme Schall ertönen, daß mein Herz ſich erfreue
Fuchs hat ihn ſchnell erfaßt. Er läuft davon und ruft:
Du Theurer, traue dem Schmeichler nicht!
Verdutzt blickt der Rabe ihm nach, dann ſchüttelt er ſich.
Dem liſtigen Fuchs aber mundete die Speiſe.
Einfältiges Geſchwätz.
Man muß nur dann reden, wenn es Zeit iſt und wenn
man eine natürliche Aufforderung dazu empfaͤngt. Das Sprechen
zu unrechter Zeit, das Reden, wo man ſchweigen ſollte, das
viele Hin- und Herflüſtern nennt man Plauderei und Ge—
ſchwätzigkeit.
Da ſtehen zwei Mädchen zuſammen auf der Straße.
Das eine hat Brötchen in einem Korbe, das andere Bier in
einer Kanne geholt. Daheim wartet man auf ihre Rückkehr;
eine Minute nach der andern vergeht, ſie kommen nicht wieder,
ſie haben ſich ganz vertieft in ihre unnützen Geſpräche. Da er—
zählt das eine vom geſtrigen Abende, das andere vom heutigen
Mittage; dieſe weiß von einem Unglücksfalle zu berichten, jene
erzählt, wer das große Loos gewonnen hat und über ſo unnützem
Geſchwätz verfliegt die Zeit. Wenn ſie endlich nach Hauſe kom—
men, wird es an begruͤndeten Vorwürfen nicht fehlen.
Sie gleichen der Schaar von Gänſen, die dort zur rech—
ten Seite ſteht. Alle haben den Hals lang ausgeſtreckt, den
Kopf nach oben gewandt und die Schnäbel offen. Sie ſchnat—
tern ſo laut und ſo ununterbrochen fort, daß man denken ſollte,
der Feind ſei vor den Thoren; aber es iſt eben nichts, es ſind
unvernünftige Thiere, die da ſchnattern.
Die Elſter und die Eule.
Schon naht die Daͤmmerung, bald folgt die Nacht;
Die Eule, die am Tage ſchlief, iſt ſchon erwacht,