* 46
helfe mir mit einer Hand von Zweig zu Zweig bis zum Neſte
hinauf.
So geſchah es. Als das Junge wieder im Neſte lag
freuten ſich die Kinder ſehr, aber auch die alten Vögel freuten
ſich, flogen ſchnell hinweg und ſuchten Speiſe, die ſie den Jun—
gen brachten. Das aus dem Neſte gefallene empfing zuerſt davon.
Nach acht Tagen flogen die Vögel aus und belebten den
Baum; ſie lernten auch ſingen und der kleine Flüchtling ſang
am allerſchönſten.
Der kranke Hund.
Ein Hund mußte einem Manne helfen, wenn er ſchwere
Karren in den Wald fuhr und wurde krank. Die Kinder des
Mannes entzogen ſich täglich einen Theil ihrer Suppe und füt—
terten damit das arme kranke Thier.
Der Hund genas wieder. Hätten wir ihm nicht alle Tage
von unſerer Suppe gegeben, ſprach Ernſt zu Luiſe, ſo wäre er
gewiß nicht wieder geſund geworden!
* Der Thierquäler.
Das war ein rechter kleiner Böſewicht, der in einem Gar—
ten einen jungen Vogel aus dem Neſte ſtahl, wie jämmerlich
1 auch die Alten zirpten und ſchrieen. Da nahm er einen Faden,
band ihn an den einen Fuß des armen Thiers und ließ es
umherflattern. Das Vöͤgelchen keuchte und war zum Tode angſt,
aber er ſchwenkte es ringsum, daß ihm faſt der Athem ausging
und dann riß er ihm gar das eine Beinchen aus. Da war das
Vögelchen todt!
Warte, Böſewicht! dir wird es übel ergehen. Du wirſt
auch gegen die Menſchen grauſam und lieblos ſein und ſie wer⸗
den dich ſtrafen!
Der harte Mann.
Dieſer Knabe ward groß. Als er erwachſen war, ſtarben
ſeine Eltern und hinterließen ihm ein bedeutendes Vermögen.