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Biſt du mit deinen Arbeiten fertig?
Ja, Bruder.
Ich auch, liebe Marie, und alle Tage habe ich die Blu—
men des Vaters im Garten begoſſen und du haſt die Wege ge⸗
reinigt, wie er befohlen hat, das iſt wahr.
Aber ſchau umher Fritz, wie unordentlich ſieht es in unſe—
rer Stube aus! wie liegen die Buͤcher umher, wie ſind ſie
beſtäubt, dort auf dem Tiſche ſteht das Sandfäßchen auf dem
Tintenfäßchen, die Feder ſteckt im Sandfäßchen und das Papier
liegt an allen Ecken, ſtatt an ſeiner richtigen Stelle. Laß uns
ſchnell Alles reinigen und in Ordnung bringen, damit der Vater
Freude hat, wenn er unſer Arbeitsſtuͤbchen beſucht!
Nun ging es an ein Fegen und Reinigen und Zurecht⸗
ſtellen, an ein Klopfen und Putzen, daß es eine Luſt war. Die
Fenſter wurden geöffnet, um den Bücherſtaub hinauszulaſſen und
dann wieder geſchloſſen, daß er ja nicht wieder hereinkäme.
Nach zwei Stunden war Alles rein und in ſchönſter
Ordnung.
Die Mutter ſah's und freute ſich. Der Vater ſah's auch,
als er gekommen war und Mutter und Kinder begrüßt und Je⸗
des mit einer freundlichen Gabe überraſcht hatte. Im Garten
freute er ſich über die Blumen und üͤber die Sauberkeit der kleinen,
ſchmalen Wege. Es war ihm lieb, daß Fritz und Marie Alles
ſo wacker in Ordnung gehalten hatten und er lobte ſeine Kinder.
Die Schwäne.
Wie glätten die Schwäne auf dem klaren Spiegel des
Teiches ihr weißes Gefieder mit den Schnäbeln und legen jedes
Federchen zurecht, das ſich verſchoben hat! Lieblich, Bilder der
Anmuth und Reinheit, rudern ſie im klaren Waſſer dahin.
Darum ruht auch der Sonnenſtrahl gern auf ihnen, denn er iſt
rein und liebt das Reine.
Das eitle Mädchen.
Nie darf das Streben nach Ordnung und Reinlichkeit in
Eitelkeit und Putzſucht ausarten. Da iſt ein Mädchen vor
Weisheit und Tugend. 3