Full text: Lehren der Weisheit und Tugend

Dann erſt hob er die Wiege auf, ſah, daß ſein Kind un— 
beſchädigt war, und erblickte die getödtete Schlange. Jetzt ſah 
er ein, was geſchehen war; er erkannte, daß der Hund, den er 
erſchlagen, ſeines Kindes Retter geweſen war. Wohl bereuete 
er tauſendmal den Mord, den er an dem treuſten Thiere began— 
gen hatte. Aber die Reue kam zu ſpät! 
Das wilde Pferd. 
Da iſt ein Pferd, das mit den Hinterfüßen ausſchlägt, das 
ſeinem Reiter nicht gehorchen will, das ihn und ſich ſelbſt in 
Gefahr bringt, denn die Strafe für ſeine Widerſpenſtigkeit wird 
nicht ausbleiben. 
Iſt nicht manches Kind dieſem Roſſe gleich? Wer denen 
nicht gehorcht, die Gehorſam fordern können, der wird immer 
zu leiden haben. 
Das arme Lämmchen. 
Die Mutter hat es dir doch geſagt, Lämmchen, du ſollſt 
nicht auf den Steinen umherſpringen, ſollſt fein auf dem grünen 
Raſen bleiben, da haſt du Raum genug zum Spielen! 
Aber du haſt nicht gehorcht; du biſt doch auf die ſpitzen 
Steine gelaufen und nun liegſt du da mit verwundetem Fuße, 
leideſt Schmerzen und kannſt dich kaum bewegen. 
Du trägſt ganz allein die Schuld davon! Dieß Mal wird 
dir noch geholfen werden, aber hüͤte dich, zum zweiten Male 
ungehorſam zu ſein!
	        
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