Der böſe Kuabe.
Da tritt uns abermals ein Knabe vor das Auge, der ſei—
ner Schweſter wehe thut, er ſchlägt ſie ſogar! — Wie betrü—
bend iſt das! Brüder und Schweſtern ſollen ja einträchtiglich
bei einander wohnen und ſich von Herzen lieb haben! — Wie
wird der Knabe bereuen, wenn ſein Jaͤhzorn verflogen iſt, daß
er ſeiner guten Schweſter Böſes zufügte!
Das Kind und das Lamm.
Der Knab' hat ſich an's Lamm geſchmiegt,
Sein Haupt am Kopf des Lämmchens liegt;
Keins macht dem Andern Sorg' und Noth.
Der Knab' theilt mit dem Lamm ſein Brod,
Das Lamm läßt ſich's gar trefflich munden;
Die Beiden ſind gar eng verbunden,
Fällt Keinem nur von ferne ein,
Dem Andern gram und bös zu ſein!
Der Bauer und der Hund.
Nun will ich euch eine recht traurige Geſchichte erzaͤhlen.
Ein Bauer mußte in den Wald gehen, wohin ihm ſeine Frau
ſchon vorausgegangen war; ſie wollten Heu einbringen. Er ließ
ſein kleines Kind ganz allein daheim in der Wiege liegen, nur
von einem treuen Hund bewacht.
Kaum war der Bauer fort, ſo ſchlich ſich eine Schlange
an die Wiege, umflocht das Kind mit ihren Ringeln und wollte
es tödten. Das ſah der Hund, ſprang ſchnell herbei und biß
das giftige Thier todt.
Aber dabei ſchlug die Wiege um. Als der Landmann
nach Hauſe kam, ſah er die umgeſtürzte Wiege und das Kind,
das auf dem niedergefallenen Kiſſen lag. Er ward ſehr zornig
und ſprach: du böſer Hund, du ſollteſt der Wäͤchter ſein und
haſt die Wiege umgeworfen! Er nahm eine Art und erſchlug
den Hund.