nen Garten fuhrte, warf ſich dort vor einem Kreuze nieder,
umfaßte daſſelbe und rief: Hilf mir, mein Gott!
Die Feinde waren ihr nachgeſtürmt; als ſie ſahen, daß die
Unglückliche das Kreuz umfaßt hatte und inbrünſtig zu Gott
rief, da ergriff ſie eine menſchliche Rührung; ſie ſtanden ſtill,
wandten ſich dann um und verließen den Garten und das Haus.
Gott hilft denen, die ihre Zuverſicht auf Ihn ſetzen, alle—
zeit! Vertraut dem Herrn!
Der rettende Hund.
Ueber den hohen Berg wandert ein rüſtiger Knabe. Er
ſoll eine wichtige Botſchaft in das Thal bringen und iſt ſchon
uͤber den Gipfel des Berges, auf dem ein Kloſter ſteht, in wel—
chem hülfreiche Menſchen wohnen. Er eilt, denn ein Wetter
zieht herauf, aber er entrinnt ihm nicht; Sturm braust; —
Schneegeſtoͤber verdunkelt die Luft, — ach, wie ſoll er den
Pfad finden? —
Da ſtürzt ein ungeheurer Schneeballen herab und über—
ſchüttet den armen Knaben. Er verliert ſeine Beſinnung; —
da liegt er unter der weißen, dichten Decke.
Was läuft da ſo raſch uͤber den Schnee? Was ſchnobert
auf der weißen Decke? Was kratzt und gräbt ſo emſig die
Schneehuͤlle auf und ſchleudert ſie zurück?
Es iſt ein rettender, hülfreicher Hund, der den Männern
im Kloſter angehört. O er hat ſchon Vielen das Leben gerettet!
Der Kopf des Knaben erſcheint über der Schneehülle, bald
ſein ganzer Leib. Mit bewundernswürdiger Kraft trägt der
Hund den Ohnmächtigen zum Kloſter. Da empfangen ihn hulf⸗
reiche Hande, bald athmet der Knabe und nach wenigen Stun⸗
den ſetzt er dankbar ſeinen Weg fort, richtet ſeinen Auftrag aus
und erzählt am Abende dem Vater und der Mutter, was mit
ihm geſchehen. — Da ſah man dankbare Menſchen!
Der Löwe und die Maus.
Ein Lowe hielt ſeinen Mittagsſchlaf unter einem ſchattigen
Baume. Ein Maüschen kommt geſprungen, wird 50 dreiſt und
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