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redeten dazu auch die andern Thiere und in der vierten Woche ſaß der
Affe wieder auf ſeinem Baume.
Eben ſchrieen die kleinen Kinder der Eva und weinten, daß es nicht zum
Anhören war. Da kam die Mutter heraus, wickelte ſie in ein Tuch,
legte ſie in einen runden Korb und wie ſie dieſen mit dem Fuße anſtieß,
daß er ſich hin und her wiegte, wurden die Kinderchen ganz ſtill und
ſchliefen ein. Die größeren Kinder aber küßte ſie, wenn ſie artig geweſen
und züchtigte ſie mit Schlägen, wenn ſie unfolgſam waren.
Kaum hatte der Affe das geſehen, ſo ſprach er: „Das Kindererziehen
verſteh' ich jetzt aus dem Grunde, aber dazu gehört auch ein Tuch, wie
die Menſchen da haben.“ Weil nun grade ein ſolches in der Nähe auf
dem Apfelbaume zum Trocknen aufgehängt war, ſo ſtahl er es heimlich
weg, band es dann wie eine Fahne an einen Stock und kam damit jubelnd
zu den Thieren zurück.
„Nun bringt mir einmal eure ſämmtlichen Kinder herbei, die ſollen
in einer Stunde erzogen ſein!“ ſo rief er den Thieren entgegen. Dieſe
brachten denn eilig ihre jungen Kälberchen, Füllenchen, Lämmerchen, Zickel⸗
chen, Hündchen und Kätzchen und noch viele viele andre junge Thierchen,
eins immer niedlicher als das andre.
Die Kälberchen ſchrieen, die Füllenchen wieherten, die Lämmerchen
blökten, die Zickelchen meckerten, die Hündchen winſelten, die Kätzchen
miauten, vor Allen aber ſchrieen und quiekten die jungen Ferkelchen am
meiſten.
„Ihr Schreihälſe ſollt ſchon ſtill werden,“ ſprach der Affe, nahm auf
einmal ſechs Ferkel, die am ärgſten ſchrieen, legte ſie in's Tuch, ſchnürte
es zuſammen, wie man ein Bündel Wäſche ſchnürt und legte das ganze
Pack in das Laub auf einen ſchwankenden Baumaſt. D'rauf ſprang er
ſelbſt auf den Stamm und ſtieß mit dem Fuße an den Aſt, um ihn hin
und her zu wiegen. Aber — klatſch — lagen die ſechs Spanferkel mit